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Spielmaterialien und exekutive Funktionen

Autor: Tanja Damhof

Webshop-Inhaberin und Mutter

Exekutivfunktionen: Die Schlüssel zum Lernen und zur Entwicklung bei Kindern

Exekutive Funktionen sind kognitive Fähigkeiten, die für das tägliche Funktionieren von Kindern von entscheidender Bedeutung sind. Diese Funktionen helfen Kindern bei Planung, Konzentration, Problemlösung und flexiblem Denken. Sie bilden sozusagen die „Kontrollmechanismen“ des Gehirns, die dafür sorgen, dass wir in einer Welt voller Reize und Herausforderungen gut funktionieren können.

Doch wie können diese Fähigkeiten gefördert werden? Eine effektive und spielerische Möglichkeit ist Spielzeug! Viele Spielzeuge helfen Kindern dabei, ihre exekutiven Funktionen zu entwickeln, ohne dass sie es überhaupt merken. In diesem Artikel besprechen wir die wichtigsten Führungsfunktionen und wie bestimmte Spielzeuge dabei helfen können, diese zu verbessern.


1. Planung: Die Fähigkeit, vorauszudenken

Was ist das?
Planung ist die Fähigkeit, sich ein Ziel zu setzen und die Schritte zu planen, um dieses Ziel zu erreichen. Mit dieser Fähigkeit lernen Kinder, vorauszusehen, zu organisieren und zu strukturieren.

Wie stimuliert man es?
Spielzeuge wie Baukästen, Puzzles und Spielmaterialien mit Musterkarten zwingen Kinder zum vorausschauenden Denken und Planen. Sie müssen sich zunächst vorstellen, was sie schaffen oder erreichen wollen, und dann Schritt für Schritt daran arbeiten, dieses Ziel zu erreichen.

Beispiele für Spielzeug:

  • Baukästen
  • Rätsel (von einfach bis komplex)
  • Spielmaterial mit Beispielkarten

2. Fähigkeiten zur Problemlösung: Herausforderungen meistern

Was ist das?
Problemlösung ist die Fähigkeit, kreative Lösungen für Hindernisse und Herausforderungen zu finden. Diese Funktion hilft Kindern, logisch zu denken und zu experimentieren.

Wie stimuliert man es?
Spielzeuge, die Kinder zum Lösen von Problemen herausfordern, wie zum Beispiel Bau- oder Denkspiele, stimulieren diese Funktion. Denken Sie an Konstruktionsspielzeug, bei dem sie etwas bauen müssen, oder an Spiele, bei denen sie Strategien entwickeln müssen, um zu gewinnen.

Beispiele für Spielzeug:

  • Konstruktionsspielzeug (Bausteine, magnetische Baukästen)
  • Gedankenspiele (z. B. Tangram oder Lernrätsel)
  • Bastelsets, bei denen eine Kreation Schritt für Schritt aufgebaut wird

3. Flexibles Denken: Sich an neue Situationen anpassen

Was ist das?
Flexibles Denken ist die Fähigkeit, Ihre Meinung oder Strategie zu ändern, wenn etwas nicht funktioniert. Flexibles Denken erfordert, dass Kinder ihren Ansatz an neue Informationen oder sich ändernde Umstände anpassen.

Wie stimuliert man es?
Spielzeuge, die unterschiedliche Lösungsansätze bieten, wie z. B. Spielzeuge mit offenem Ende oder Spiele mit mehreren Ergebnissen, regen Kinder zum flexiblen Denken an. Rollenspiele und Rollenspiele, bei denen verschiedene Szenarien möglich sind, helfen dabei, diese Fähigkeit zu entwickeln.

Beispiele für Spielzeug:

  • Konstruktionsspielzeug, das als endloses Material angeboten wird
  • Fan-Fantasy-Spielmaterial


  • Karten- und Brettspiele mit unterschiedlichen Strategien

4. Hemmung: Impulskontrolle und Selbstkontrolle

Was ist das?
Unter Hemmung versteht man die Fähigkeit, Impulse zu kontrollieren und nachzudenken, bevor man handelt. Dies ist wichtig für die Entwicklung von Selbstbeherrschung und Geduld.

Wie stimuliert man es?
Spielzeuge, die Konzentration und Präzision erfordern, wie Brettspiele oder Balancespiele, helfen Kindern, ihre Impulse zu kontrollieren. Spiele, bei denen man warten muss, bis man an der Reihe ist, oder sehr vorsichtig sein müssen, fördern diese Fähigkeit.

Beispiele für Spielzeug:

  • Brettspiele, bei denen Kinder warten müssen, bis sie an der Reihe sind
  • Balance- oder Geschicklichkeitsspiele
  • Präzisionsspiele wie Make'n'Break und Stapeltürme

5. Anhaltende Aufmerksamkeit: Konzentration und Ausdauer

Was ist das?
Unter anhaltender Aufmerksamkeit versteht man die Fähigkeit, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, selbst wenn es schwierig wird oder die Ablenkung groß ist. Dies hilft Kindern, Aufgaben zu erledigen und ihre Aufmerksamkeit auf etwas zu richten.

Wie stimuliert man es?
Spielzeuge, die eine anhaltende Konzentration erfordern, wie zum Beispiel große Puzzles oder komplexe Baukästen, können diese Fähigkeit stimulieren. Auch kreative Aktivitäten, bei denen Kinder über einen längeren Zeitraum konzentriert bleiben, wie Malen oder Kneten, fördern die nachhaltige Aufmerksamkeit.

Beispiele für Spielzeug:

  • Große oder komplexe Rätsel
  • Mehrstufige Bausätze
  • Kreative Bastelsets (z. B. Malen, Blasstifte oder Bildhauerei)

6. Arbeitsgedächtnis: Informationen speichern und verarbeiten

Was ist das?
Das Arbeitsgedächtnis hilft Kindern dabei, Informationen zu behalten und mit ihnen zu arbeiten, beispielsweise indem sie sich Anweisungen oder Strategien merken, während sie eine Aufgabe ausführen.

Wie stimuliert man es?
Gedächtnisspiele wie Memory oder Spiele, bei denen Kinder sich verschiedene Schritte merken müssen, stimulieren das Arbeitsgedächtnis. Brettspiele, die das Befolgen von Strategien erfordern, tragen ebenfalls dazu bei, diese Funktion zu stärken.

Beispiele für Spielzeug:

  • Erinnerung
  • Strategische Brettspiele wie Schach
  • Gedankenspiele wie Find Montey


7. Emotionsregulation: Umgang mit Emotionen

Was ist das?
Emotionsregulation ist die Fähigkeit, Emotionen zu kontrollieren und sie effektiv zu nutzen, um Ziele zu erreichen oder Aufgaben zu erledigen, selbst wenn etwas schief geht.

Wie stimuliert man es?
Rollenspiele mit Emotionsspielzeugen helfen Kindern, verschiedene Emotionen zu erkunden und zu regulieren. Sie lernen, mit Frustrationen umzugehen und können sich in unterschiedliche Situationen und Emotionen anderer hineinversetzen.

Beispiele für Spielzeug:

  • Emotionsvisualisierung
  • Rollenspielmaterial und Emotionsspiele
  • Emotionsregulierende Atemspiele

8. Aufgabeninitiierung: Ohne Verzögerung loslegen

Was ist das?
Unter Aufgabeninitiierung versteht man die Fähigkeit, eine Aufgabe pünktlich und ohne Verzögerung zu starten. Dies kann Kindern helfen, Aufgaben proaktiv anzugehen.

Wie stimuliert man es?
Spiele, die sofortiges Handeln erfordern, wie z. B. Zeitspiele (z. B. mit einer Sanduhr), helfen Kindern, schnell und zielgerichtet loszulegen, ohne zu zögern.

Beispiele für Spielzeug:

  • Zeitspiele
  • Zeitspiele mit Sanduhren
  • Aufgabenorientierte Aktivitäten wie Bastelprojekte

9. Organisation: Struktur hinzufügen

Was ist das?
Bei der Organisation geht es um die Fähigkeit, Informationen und Materialien strukturiert zu organisieren. Dies hilft Kindern, den Überblick zu behalten und zu wissen, was sie tun.

Wie stimuliert man es?
Spielzeuge wie Sortierspiele oder Aktivitäten, bei denen Kinder ihre Materialien ordnen müssen, helfen dabei, diese Fähigkeit zu entwickeln.

Beispiele für Spielzeug:

  • Sortierspiele
  • Lernbaukästen mit klaren Schritten
  • Bastelsets, die einen organisierten Ansatz erfordern

10. Zeitmanagement: Zeit effektiv verwalten

Was ist das?
Unter Zeitmanagement versteht man die Fähigkeit, die Zeit effektiv zu verwalten und Aufgaben innerhalb einer bestimmten Zeit abzuschließen. Dies hilft Kindern, Fristen einzuhalten und produktiv zu sein.

Wie stimuliert man es?
Spielzeug mit Zeitlimit, wie zum Beispiel Sanduhrspiele oder Herausforderungen, die innerhalb einer bestimmten Zeit absolviert werden müssen, helfen Kindern dabei, das Zeitmanagement zu üben.

Beispiele für Spielzeug:

  • Sanduhr-Spiele
  • Spielen mit einer Kinderstoppuhr
  • Actionspiele

11. Zielorientiertes Durchhaltevermögen: Nicht aufgeben

Was ist das?
Dabei handelt es sich um die Fähigkeit, trotz Rückschlägen oder Schwierigkeiten weiter auf ein Ziel hinzuarbeiten, bis es erreicht ist.

Wie stimuliert man es?
Komplexe Bauprojekte, wie zum Beispiel Baukästen mit vielen Schritten oder Bastelaktivitäten, die Geduld erfordern, können Kindern dabei helfen, Ausdauer zu entwickeln.

Beispiele für Spielzeug:

  • Bausätze mit vielen Teilen
  • Detaillierte Bastelsets
  • Spiele mit Zeitdruck und Gegner

12. Metakognition: Über das eigene Denken nachdenken

Was ist das?
Metakognition ist die Fähigkeit, Ihr eigenes Denken zu reflektieren, Ihre Leistung zu bewerten und sich selbst zu verbessern.

Wie stimuliert man es?
Spiele, bei denen Kinder ihre eigenen Handlungen bewerten und anpassen müssen, wie zum Beispiel pädagogische Denkspiele oder Bauprojekte, bei denen Fehler erkannt und korrigiert werden, tragen zur Entwicklung dieser Funktion bei.

Beispiele für Spielzeug:

  • Rätsel, die angepasste Strategien erfordern
  • Lernspiele wie SmartGames
  • Baukästen, die von Kindern ein Umdenken erfordern

Fazit: Spielzeug als Lernmittel für exekutive Funktionen

Exekutive Funktionen spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Kindern und Spielzeug bietet eine hervorragende Möglichkeit, diese Funktionen spielerisch zu stimulieren. Das Spielmaterial muss zum motorischen und kognitiven Alter eines Kindes passen, dann kann der gewünschte Lerneffekt erzielt werden.